16. August 2015

Hypothese

„Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.“ sagen Menschen, die kein Grundvertrauen in sich und/oder andere haben, denen Mut und [Selbst-] Vertrauen also nie von Eltern/Freunden/... vermittelt oder auch "vom Leben" und/oder unzuverlässigen Menschen wieder „abtrainiert“ wurde.

11. Juli 2015

Über Schubladen und Eigenverantwortung.

Bei der Europawahl im letzten Jahr waren viele sehr besorgt über den Rechtsruck in Europa, der sich durch das Emporkommen einiger dem rechten politischen Spektrum zuzuordnenden Parteien zeigte. Unter anderem auch durch die griechische Partei Chrysi Avgi, zu deutsch: Goldene Morgenröte; diese zog im Mai 2014 mit 9.3% ins EU-Parlament ein [alle Links: wiki].

Ich wunderte mich gerade kurz darüber, dass heute, 2015 wiederum die Linken Griechenlands in Form der herrschenden Syriza [oh! nicht gewusst: zusammen] mit ANEL unter Alexis Tsipras das Land dazu bringen, mit rund 60% der Bevölkerung auf die linke Seite zu springen. Hatte ich doch den Griechen in meiner Unkenntnis seit dem letzten Jahr eben eine gewisse Rechtslastigkeit unterstellt. [Absurd, aber so ticken Gehirne ja leider häufig.]

An dieser Stelle müsste eine wohl tiefer in der Historie Hellas der letzten Jahr[zehnt]e graben - ein schneller Check quer durch Wiki hat mir gezeigt, dass Griechenland sozialdemokratisch / konservativ-liberal regiert wurde, also nix mit extrem.

Extrem ist ja oft nicht so gut - aber ist gemäßigt geradeaus denn immer die beste oder gar richtige Richtung? Lassen sich Richtungen überhaupt strikt in nur drei Kategorien einteilen? Nein - aber im Nachhinein natürlich. Womit wir genau da angekommen sind, wo es in der Regel beginnt, unangenehm zu werden, jedenfalls für mich.

Denn

dass ein Kategorisieren nicht unnütz, sondern häufig sogar notwendig ist, um gescheit überlegen und diskutieren zu können wie Schachspieler, die anstatt einzelner Spielzüge verschiedene Figuren-Konfigurationen benennen lernen und nur auf diese Weise Teile eines Spiels im Voraus durchdenken und Züge gegeneinander abwägen können, liegt auf der Hand.

Aber

jede gute Schachspielerin kann auf Nachfrage die aufeinanderfolgenden Konfigurations-Kombinationen in singuläre Figurenbewegungen zerlegen. Und eben das sollte man [ich, du, alle] auch bei jeder einzelnen Schubladenverwendung können. Zumindest anstreben.

24. März 2015

Jetzt muss ich wohl doch mal.

Also, Dampf ablassen. -

In der Stadtteilbibliothek hab ich neulich ein Buch entdeckt, es heißt DARWIN - Das Abenteuer des Lebens und ist von Jürgen Neffe. Der ist Biologe und arbeitet seit mehr als 20 Jahren journalistisch, in der letzten Zeit vermehrt als Autor. Unter anderem hat er 2006 eine gefeierte Biographie über Albert Einstein geschrieben. In Abenteuer des Lebens schreibt Neffe nun von seiner eigenen Weltreise, die er - auf den Spuren von Darwins Route im 19. Jahrhundert - 2007/2008 unternommen hat.

Im Buch werden immer wieder Originalzitate aus Darwins Reisebericht eingestreut, um die Parallelität der zeitlich weit auseinanderliegenden Ereignisse auf beiden Reisen darzustellen. Und so lese ich so vor mich hin, komme nicht recht rein, weiß noch nicht, wie ich das Buch finden soll, und dann lese ich noch im Prolog auf Seite 16: "Oben auf der Brücke, drei Treppen über meiner Kabine, stehen die Offiziere zusammen und schauen schweigend in die anbrechende Nacht. Es herrscht eine Art Stille, wie sie nur die Männerwelt kennt." Bums.

Moment mal. Was?! Das steht da echt? Achso, ist das vielleicht ein Rückblick aus Darwins Tagebuch? Nö, ist nicht kursiv gesetzt.

...

Mit einem einzigen Satz, der dazu noch gar nicht zwingend nötig gewesen wäre, einfach mal alle Leserinnen vom Dabeisein und Mitempfinden ausgeschlossen. Die kennen so eine Art Stille nicht, haha, wie auch, können sie ja gar nicht - schließlich sind sie aus biologischen Gründen nicht Teil der "Männerwelt" [whateverthatis]. Ernsthaft?!

Ich hab auf dieses Buch und Herrn Neffe keine Lust mehr. Und auch ganz generell auf solcherlei sprachliche Diskriminierung, sei sie noch so subtil.

PS: Noch ein Vorteil am Erwachsenseinwerden: Die meisten der "Das macht man doch nicht!"s verlieren ihre Macht.


10. März 2015

Was kann ich tun?

Meine übliche Handlungsstrategie für Das Leben An Sich beinhaltet, sich eine Sache rundherum anzusehen, zu analysieren, was [für mich] passt und was nicht und an Hand von letzterem zu entscheiden, ob ich das ändern will UND kann und somit in Angriff nehme - oder eben nicht. Das hört sich nach Yogis und Gebeten [wiki] an, funktioniert für mich aber nicht nur bei Problemen, sondern auch für die [Verbesserung von] schönen Sachen. Ich passe mich gern an unverrückbare Gegebenheiten bestmöglich an, das ist so eine Art Ständiger Persönlicher Optimierungssport. Jedem seins, wa?

Mit Politik, Umwelt, Wissenschaft und Gesellschaft [ist das nicht alles eins? Ist nicht alles irgendwie eins?!] ist genau das nun leider schwierig für mich. Oder nicht im eigentlichen Sinne schwierig/schwer, sondern eher unbefriedigend, geradezu doppelbindend [wiki] unbehaglich. Ich schaue diverse Nachrichten, lese noch diversere Artikel on- und offline und bin so über viele Missstände wenigstens ansatzweise im Bilde. Vieles davon stört mich persönlich, auch, wenn ich [noch oder gar] nicht direkt von Auswirkungen betroffen bin.

Jede Erwähnung dieser mich anrührenden Themen löst nun den besagten Handlungsreflex in mir aus, ich möchte die Störung ausräumen oder verringern - wenigstens verändern! In diesem Sinne stellt sich mir die Frage in der Überschrift tatsächlich immerzu, täglich und ständig und mit wechselnder Betonung; jede einzelne der Varianten macht mich kurz über lang wild: WAS [!] kann ich tun... Und was kann ICH tun? Was KANN ich überhaupt tun? Was kann ich also TUN?!! - Drama, baby. [inneres]

Sind wir also wieder bei der Weisheit [?] angelangt, mit der Menschen Nachrichten sehen, Zeitung lesen und ... weiterleben. Hin und wieder etwas irgendwohin spenden, regelmäßig wählen gehen, bio kaufen und informierte Diskussionen mit den Kollegen beim Mittag über die Krim, Putin und den ganzen Rest führen. Mache ich alles, ist wahrscheinlich auch besser als nichts, befriedigt aber meinen eigenen inneren Drang Zu Ändern auf die Dauer nicht. Genug.

Ich konzentriere mich im Folgenden der eigenen Gesundheit wegen nur noch auf diese Art der Fragestellung:
Was kann ICH tun?
Selbstzentrierung, aber auch Selbstermächtigung, so what.

PS: Eine Reihe von Verwendungsmöglichkeiten für ausgelesene Bücher [lesen.net] abseits von Bibliotheksspende oder Tauschregal. Mein Favorit: Buchrücken als eBook-Reader-Hülle [blog.naehmarie.de]. <3

2. März 2015

Tante Rebekka erzählt vom Kriech äh: Pferd.

Da bei mir wegen Umzugs alles neu ist, ist es nur folgerichtig, dass auch bei dem neuen Pferd, das ich seit heute reite [Reitbeteiligung], alles neu ist. Also, für das Pferd. Nee? Gar nicht logisch? Nun. Isabaso.

Das Pferd ist umgezogen, justamente an diesem WE und zum ersten Mal seit seiner Geburt vor süßen 15 Jahren. Er ist ein Andalusier-Reitpony-Mix, Schimmel, 154cm groß und damit perfekt für mich mit meinen 166. Vorher lebte er im Offenstall und jetzt immer noch - das wiederum ist nur für mich neu, denn ich verwöhntes Aas hatte bisher in meinem Reiterleben nur Pferde in [Paddock-] Boxenhaltung und bei/an mindestens einer Reithalle. Die fällt nun auch flach, wodurch ich insgesamt zu einem Haufen neuer Anschaffungen gezwungen bin - allem voran einer wetterfesten Reitjacke. Und einer neuen Reitkappe, die war aber nötig, weil ich mir die alte unter einer Pferdewippe ohne Pferd, ganz allein für mich, geschrottet habe. Man sieht zwar außen nix, aber ... wisst'er bestimmt, ne?

Das wollte ich jedoch eigentlich gar nicht erzählen, sondern: Es wird alles total spannend. Ich reite da also jetzt ein Pferd, vorerst dreimal die Woche, später zweimal, das ungelogen in den letzten zwei Wochen, seitdem ich ihn zum ersten Mal sah, bestimmt 30-40kg abgenommen hat. Uff. Der ist echt mager, der Möppi [ja, das ist sein Spitzname, der passt also schonmal nicht mehr]. Muckis hat er leider auch nicht so viele. Warum ist nicht ganz klar, er ist bloß ziemlich sicher nicht wirklich krank, dazu ist er zu aufmerksam und gar nicht schwach. Am wahrscheinlichsten ist eine Kombi aus Frühjahrsdünnheit und Trauer, auch übertragen von einer der alten Reitbeteiligungen, die die Trennung wohl recht schlimm findet und wegen eigener Traurigkeit nicht fröhlich/normal mit dem Pferd arbeiten konnte in der letzten Zeit. :( Ist ja auch herzerweichend, so was.

Aaalso, die Aufgabe lautet nun: Wir müssen ihn wieder fit kriegen, dicker gar, und mehr Muskulatur braucht das Pferd! Hätt' ich auch nie gedacht, dass ich über solche Dinge mal meditieren und mich informieren müsste, also, wie man die richtigen Muskeln an ein Pferd bekommt. Zusätzlich habe ich in ihm auch quasi den Gegenspieler zur vorigen Reitbeteiligung, einem nennen-wir-ihn-Sporthaflinger, einem Muskelprotz erster Güte, der sagenhaft im Saft stand bzw. steht und häufig gegen oder auf dem Zügel ging. Sprich: Ordentlich Druck erzeugt hat. Der Möppi hingegen, der rollt sich gern ein; kaum ist leichter Zug an den Zügeln, und da reicht fast schon deren Eigengewicht, schon zieht er sein Kinn auf die Brust wie Rebekka beim Physiocheck. Und das ist für's Pferd und seinen Muskelapparat gar nicht gut. Muss ich also lernen, damit umzugehen.

Zum Glück ist er eine coole Sau, denn nach Umzug vorgestern, Besuch mit Besitzerin gestern und kurzzeitigem Zittern beim Putzen heute [wie - du willst MICH anfassen? *kreisch], aber später dann mit mir neuem Gesäß obendrauf ging er relativ gelassen auf dem Reitplatz neben dem Stall. Trotz kurzem Megaregenschauer mit Huihui-Windböen. Trotz zwei ihm fremden Pferden, die dort auch mit ihren Menschen arbeiteten. Trotz des umliegenden, im Wind rauschenden und knackenden Birkenwäldchens. Mega, ey. <3

Der Stall ist super durchdacht angelegt, bekommt in diesem Jahr noch einen kleinen Trail [offenstallkonzepte.com] und alle Pferdebesitzer dort, die ich bisher traf, sind fix und informiert und kümmern sich. Wie Möppis Besitzerin auch. Echt perfekt. <3 Abgesehen davon, dass da klein Klo ist. -.-

PS: Ich stelle hier erstmal kein Foto ein, weil vielleicht die Besitzerin etwas dagegen hat und ggfs. auch irgendwelche Pferdemädchen wegen seiner akuten Klapprigkeit etwas von Misshandlung! Das arme Tier! schrei[b]en könnten - willichnich, brauchichnich. Ich habe aber natürlich ein Foto zum Vergleich für demnächst, sogar mehrere; man muss ja später wissen, bei was eine angefangen hat :)!