10. November 2013

WE? Ich habe fertig.

Ich wollte erst nölen:  Nix geschafft und das Wochenende ist schon wieder vorbei, alles doof und ich mittendrin. Aber dann hab' ich mir den Spaß gemacht, aufzuschreiben, WAS ich denn konkret alles gemacht/geschafft habe, und dann war es doch viel.

Wirklich nicht geschafft:
Alle vorhandenen Fotos auf externer Festplatte vereinigen
Zwei wichtige eMails schreiben
Regal mit Wust aufräumen/aussortieren
mit Freundin J. skypen

ABER
Freitag:
In der Demenz-Tagesstätte eine Rekordmenge an Patienten umsorgt und belustigt
Gesangsunterricht genossen
Sonderreitstunde auf "Zweitpferd" wegen Scheiß-Rechtsgalopp genommen
Mit ihm zusammen Wocheneinkauf erledigt

Samstag:
Vor dem Frühstück gelaufen
Reitschuhe und Stiefelschäfte geputzt und gewienert
ALLE Oberteile aus meinem Schrank heraus- und nur ca. die Hälfte wieder eingeräumt
An fünf Klamotten rumgenäht, die SEIT JAHREN auf's Näh-Engagement meinerseits warteten

Sonntag:
gewaschen und aufgehängt wie eine Blöde
online-Versandsachen wieder zusammengepackt
Abends gelaufen

Also, das war beispielhaft mein WE - und wenn's dir [oder mir] bei einem der nächsten WEs auch wieder so geht, dann denkste zurück und weißte Bescheid!

PS: Ich hatte es schon getwittert, aber die Maus mit dem Keks [youtube.com] ist einfach groß! [NIEMALS aufgeben.]

8. November 2013

Die Hosenmisere.

Ich verspüre den Drang, meine aktuelle Hosensituation zu [er]klären. Status quo ist nämlich der folgende: Ich besitze 10 Hosen, und eigentlich alle davon besitzen wiederum ein "aber". [Kennt ihr das? Klamotten mit "aber"? Ich hab' fast nur solche. :-/]

Die froschgrüne. 2nd Hand.
Von Brax, quasi Samt-Feincord, total bequem, bald aber wohl kaputt, das Schenkelproblem. Durch die Farbe nicht ganz einfach, aber effektvoll zu kombinieren.

Die ehemals schicke. Pimkie, vor ~15 Jahren.
So'ne Art Anzughose, Stretch, dadurch wundersam bequem. Hat eine angedeutete Bügelfalte und sitzt immer noch super, man glaubt es kaum. Fängt aber leider an, etwas zu peelen. [Und sie passt mir wirklich noch gut - hey, ich meine: 15 Jahre!11elf]

Die mit der integrierten Bügelfalte. Geschenkt.
Olivgrün/matschfarben, sitzt bombig, gut auch zu schicken Sachen. Aber gleiches Problem wie mit der froschigen oben: Die Farbe.

Die weite schwarze. H&M, vor ~7 Jahren.
Superbequem [ja, bequem IST ein wichtiges Kriterium!], allerdings so gar nicht schick oder auch nur ordentlich. Fällt außerdem so langsam auseinander. Praktisch: bei Regen kann man sie unten zusammenziehen - sieht scheiße aus, Hose bleibt aber trocken.

Die braun gestreifte [längs]. Geschenkt.
Durch den etwas zu hohen Bund nicht so wirklich bequem. Durch die Mehrfarbigkeit auch schlecht mit meinen diversen Musteroberteilen zu kombinieren. Schrankhüter.

Die mit dem lila Fischgrat. 2nd Hand.
Sagen wir mal so: Wenn ich stehe oder gehe, sitzt sie gut. Daher im Wesentlichen perfekte Messehose.

Die schmale blaue Jeans. 2nd Hand.
Ist mir von der 2nd Hand-Frau schon beim Reinkommen empfohlen worden - man kennt sich. Sitzt theoretisch super trotz nur wenig Stretch-Anteil, hat aber den großen Nachteil, Zunahmen im Grammbereich nicht zu tolerieren. Passt demnach an zwei von sieben Tagen.

Die weite Jeans. Tchibo, vor ~5 Jahren.
Eher so Hip Hop-Style, altdeutsch: Extrem-Marlene, stretch, bequem. Aber auch schon gut ausgeleiert/-gewaschen.

Die beige Hose. Tchibo, auch vor ~5 Jahren.
Neutral, gerade geschnitten, leicht zu weit, daher etwas bollerig. Und durch die spießige Farbe eben auch laaaaaaangweilig.

Die Boyfriend-Jeans aka graue Zimmermannshose.
Zu weit, dadurch aber Hip Hop-cool. Hat vorn zwei goldene Reißverschlüsse.

Beinahe alle davon waren schon einmal in einer - über die Jahre natürlich wechselnden - Änderungsschneiderei meines Vertrauens.
==> Vielleicht sollte ich mir mal wieder [neue] Hosen kaufen. Was im Übrigen das Ziel dieser Öffentlichkeitsmachung ist.
Edit: Dieser Post vergammelte ewig in meinem Entwurfs-Ordner, so dass ich nun bereits zwei neue Hosen besitze, und außerdem gerade auch fast nur Röcke anziehe - weil ich's kann.

PS: Die Polizei, dein ahnungsloser Helfer [olbertz.de] ist ein Blogeintrag, der mir innere Gänsehaut verschafft. Ja, Herrschaftszeitennocheinmal, ist denn das die MÖGlichkeit?! Mir graut.

4. November 2013

Sterbende Fische.

Wir landen auf der Rückreise von Leipzig nach KL mit Hunger in einem Kaff in Thüringen und finden keine Kneipe und auch kein Restaurant. Nur Bretti's Imbiss, aber dort sind laut dem Ehepaar, das wir nach "was zum äessen" fragen, "doch nur Suffis". Nun gut. Sie sagen uns auch, dass sich im Örtchen keinerlei Gastronomie hält, und nicht-empfehlen uns das Chinarestaurant, "die Fiddschis". [WTF?!]

Angekommen, hingesetzt, erst er, dann ich Hände gewaschen, dann bestellt. Bei der Tochter [ca. 12], die die Zahlen der Gerichte wissen muss und sie sorgfältig und in Zeitlupe auf den Bestell-Block malt und dabei schon das nächste abfragt ["Und was zu trinken?"]. Sie trägt einen Haarreif, stützt sich mit der Hüfte beim Zahlen malen am Tisch ab und hat den Kopf schief gelegt. Sie lacht, als wir Bedenken äußern, ob die Suppe als Vorspeise vielleicht zu viel sei: "Nee, kein Problem, das ist nicht so groß wie auf dem Foto..." Am Nebentisch essen zwei in Arbeiterkluft mit engelbert strauss-Logo in Windeseile riesige Portionen und reden mit lustigem Orts-Dialekt über Videospiele. Die Tochter verschwindet nach Weitergabe der Bestellung, auf ihrem weißen Handy tippend, hinter einem Laptopbildschirm im Eingangsbereich.

Mir gegenüber steht das handelsübliche China-Laden-Aquarium, die Scheiben sind blitzeblank, viele Pflanzen, recht große und bunte Fische, die sich kaum von der Stelle bewegen. Einzig zwei kleine schwarze Fischis sausen stereotypisch in einer Ecke auf und ab, und die Münder der größeren Fische pumpen beständig nach Sauerstoff. Umwälzung findet nicht statt, auf der Wasseroberfläche schweben, zum Beweis unbeweglich wie die Fische, siebeneinhalb Blätter.

Das Essen wird auf ovalen Tellern mit Blümchenrand geliefert, von der Besitzerin [?] in Schlumper-Jogginghose in beiden Händen getragen. Es schmeckt gut, also normal, wie man das für ein solches Restaurant mit gekacheltem Eingang und diesen Preisen erwartet. Die Cola schmeckt, wie so oft, merkwürdig unecht, fast wie Aldi-Cola früher, dabei haben wir genau gesehen, dass sie aus echten 1,5l-Flaschen mit beiden Händen ins Glas gegossen wurde. Blicke ich beim Kauen auf, sehe ich die Fische Atem schöpfen.

Wir erreichen den Tellerboden, auf dem, zwar unpassend zum Blümchenrand, aber passend zum Etablissement, jeweils zwei Koi-Karpfen in Farbe erscheinen. Zwei Aquarium-Fische schrecken aus ihrem Stupor auf, der eine jagt für kurze Zeit einen anderen, beide halten wieder schwebend inne und pumpen nun in noch höherer Frequenz das Wasser durch ihre Kiemen, die Münder schließen und öffnen sich wild bis zum Maximum.

Nach kurzer Zeit vermindert sich das Japsen jedoch und im Aquarium ist wieder alles beim Alten. Wir bezahlen und gehen.

PS: Aus gesundheitlicher Sicht wird argumentiert, dass eine »natürliche« Ernährung tierische Produkte enthalten müsse. Dazu ist zu sagen, dass unsere Ernährung und auch unser sonstiges Leben inzwischen völlig unnatürlich ist – unabhängig davon, ob man tierische Produkte konsumiert oder nicht. Die Frage nach der Natürlichkeit ist also die falsche Frage. Die richtige Frage ist, ob man sich gesund rein pflanzlich ernähren kann.
Genau.
[aus Warum vegan - Albert-Schweitzer-Stiftung]