10. Dezember 2016

Tragödie

Dadurch, dass sie mit an Verzweiflung grenzender Beständigkeit versuchte, sich alle möglichen unterbewussten Bewegungsabläufe wie "gehen" oder "Zähne putzen" ins Bewusstsein zu zerren, starb sie verfrüht; weil sie


im Fallen







leider









eine Hundertstelsekunde zu lang





überlegen musste, mit welchem Arm das Abstützen wohl am erfolgversprechendsten sein würde.

6. Dezember 2016

Flickenteppich, hübscher.

Ich habe gestern und heute diesen Vortrag von Gunter Dueck [youtube.com] über die neue/jetzige Wissensgesellschaft und wonach sie [beim Menschen] verlangt gehört - und dabei kamen mir verschiedene Dinge in den Sinn:

Meine Eltern und ich wohnten in einem am Rand gelegenen Stadtteil von Oldenburg. Wenn wir in die Stadt gefahren sind, haben wir das meist mit dem Auto gemacht und etwa 15-20 Minuten gebraucht. Als etwa 9jährige hab ich dann meiner Mutter vorgeschlagen, für unsere Straße einen Schaukasten/eine Pinnwand aufzustellen, in der man anschlagen kann, wenn man schon weiß, wann man in die Stadt fährt. Und wie viele Plätze man im Auto frei hat.


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Ungefähr in der 7. Klasse bemerkte und äußerte ich, dass ich gar nicht weiß, wie lernen eigentlich geht - bzw. wie ICH denn bloß gut lerne. Weil ich es in den ersten sechs Schuljahren nicht wirklich nötig hatte und es einem in der Schule auch tatsächlich nicht beigebracht wurde.

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Etwa in der 9. Klasse stand ich immer zweimal die Woche in der großen Pause in der [ehrenamtlich von SchülerInnen und LehrerInnen organisierten] Schulcafeteria und verkaufte Brötchen und Kaffee. Ich konnte also selbst nichts essen in der Zeit. Mein Schulbrot aß ich also fast das gesamte Halbjahr unauffällig im ersten Teil des Deutschunterrichts, direkt in der Stunde danach. In den letzten Wochen bekam ich plötzlich einen riesen Anschiss von der Lehrerin, was ich mir denn einbilden würde, zu essen etc. pp. Ich habe sie zuerst während des Anschisses vor der ganzen Klasse davon überzeugt, nach der Stunde allein mit mir darüber zu sprechen und dabei dann auch davon, dass ich den Rest des Schuljahres in Ruhe zu Beginn der Stunde still und leise mein Brot essen durfte.
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"Ich organisiere lieber, als dass ich arbeite." Diesen Satz sprach ich mit Anfang 20 zu dem Sozialtyp in der Psychosozialberatung der Uni. Er lachte laut schallend und ich verstand es damals nicht. Und er dann: "Ist organisieren denn keine Arbeit?" - "Für mich nicht."


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In 2014 unternahm ich jeden Monat Dinge und Sachen, um herauszufinden, was ich ab 2015 beruflich machen möchte. Die Entscheidung gegen eine Ausbildung [PW auf Anfrage, wenn's mir hoffentlich wieder einfällt...] nach dem Lesen vom zugehörigen Wiki-Artikel war nur EIN Ergebnis davon, aber ein wichtiges. Bildung, nicht Ausbildung.

1. Dezember 2016

No daily routine, nirgends.

Je älter ich werde, desto selbst bewusster [sic!] werde ich. Tatsächlich fing ich ziemlich früh damit an, mich aus genau diesem Grund [und außerdem dem Bewusstwerden dieser Tatsache] auf das 30 und mehr werden zu freuen. [Uh, jetzt schreib' ich schon wieder über Alter... verdächtig, würd' ich sagen.]

Gerade neulich wieder irgendwo den Vergleich mit dem Hochhaus gelesen, wie lang unser menschliches Dasein im Bezug zur bereits vergangenen Zeit denn eigentlich nur andauert [Briefmarkenhöhe am oberen Ende vom Mega-Hochhaus], zusätzlich ja nochmal/wieder [diesmal in Buchform] in Herrndorfs Arbeit und Struktur verschossen, in dem auch die Maßband-Analogie [1cm = 1 Jahr etc.] vorkommt. Dort auch der mit Bestimmtheit formulierte Wunsch, dass jedeR mit dem Vollenden des 18. Lebensjahres einen Gentest machen können sollte, auf dessen Grundlage dann die noch ungefähr vor einer liegende Zeitspanne geschätzt werden kann. Ja, das wöllte ich bitte auch. [Herrndorf: "Eine Belastung, aber eher ein Segen."]

- [Ich glaube,] Martin Schlosser aus den Henschel-Romanen [hehe] hat in einem von denen in den Mund gelegt bekommen, dass er Schreibblockaden nicht kennt und sich auch nicht erklären kann, was das sein soll, weil es quasi immer aus ihm herausschreibt. Faszinierend und beneidenswert, so denn auch etwas Brauchbares dabei herauskommt. Das kann ja gerade bei dem nicht gut überprüft werden.

Vorsatz: Ab Montag nächster Woche gleich morgens modifiziertes Porridge im Topf und danach schreiben.