Von März 2007 bis September 2012 hatte ich bereits einen Blog, wie anfangs geschrieben. Dieser Blog enthielt am Ende 757 Artikel und 5720 Kommentare, was über-cool ist, insbesondere das mit den Kommentaren!1elf Nach länglichen Überlegungen und [Selbst-]Gesprächen wollte ich aber nicht mehr pseudonym im Netz unterwegs sein, schließlich macht 'online' mittlerweile einen riesigen Teil meines Lebens aus; deshalb schloss ich den Blog, schrieb eine Weile nur bei Twitter, und eröffnete Anfang dieses Jahres hier meinen Auslass.
Für die Vergangenheit gilt also in der Zukunft: Artikel 'von früher' werden bei Bedarf oder Laune meinerseits hier importiert, meist mit'nem kurzen Hinweis, [hoffentlich] häufig thematisch passend angebracht. Damit man das nachher noch weiß, bekommen die neuerlich veröffentlichten Posts das Label old_stuff. Sorry, mehr Schublade gab's nich'. - Die alten Kommentare sind zum Glück bei allen Posts dabei, nachdem die erst komplett weg waren [weil ich die Posts im alten Blog beim Schließen dort sicherheitshalber auf 'Draft' gesetzt hatte, aber das ist 'ne uninteressante längere andere Geschichte].
PS: Im Pseudonym-Blog hatten alle Artikel immer ein PS, das fand' ich gut. Irgendsoetwas in der Art muss mir hier noch einfallen, sonst...
22. Februar 2013
Stiefel anziehen? Kann ich!
Sogenannte Schlupfstiefel sind, gerade wenn gefüttert, durchaus herausfordernd im Handling. Die Socken rutschen beim Reinschlüpfen, man macht mit der besockten Hacke dabei das Futter kaputt und ich persönlich falle beim vorsichtigen Reinwurschteln immer fast um.
Für alle die, denen es auch manchmal so geht, kommt nun Abhilfe in Form meines neusten Hacks:
Et voilà: Der Schuh ist an, das Futter noch dran und die Tüte wieder draußen.
Weiter im Text: In diesem Artikel aus meinem alten Blog lernst du, wie man sich die Schuhe korrekt zubindet. Warum? Weil es dafür nie zu spät ist [und ich es bis zum Veröffentlichungszeitpunkt, dem 17.2.2o12, auch nicht konnte].
Für alle die, denen es auch manchmal so geht, kommt nun Abhilfe in Form meines neusten Hacks:
Et voilà: Der Schuh ist an, das Futter noch dran und die Tüte wieder draußen.
Weiter im Text: In diesem Artikel aus meinem alten Blog lernst du, wie man sich die Schuhe korrekt zubindet. Warum? Weil es dafür nie zu spät ist [und ich es bis zum Veröffentlichungszeitpunkt, dem 17.2.2o12, auch nicht konnte].
20. Februar 2013
"Und was machen Sie so beruflich?"
Eine Blogparade, initiiert von Wibke Ladwig [sinnundverstand.net], ich hab's zuerst beim jawl gesehen. Los geht's! [Auch, wenn ich definitiv keinen der 'neuen' Berufe ausübe.]
"Und was machen Sie so beruflich?" - Als erstes antworte ich auf diese Frage immer, dass ich Mathematiker bin. Das stimmt auch, ist aber irgendwie nur die halbe Wahrheit, jedenfalls bezogen auf das, was ich heute mache. - Nach der Schule wussten meine Eltern und ich nicht, was ich werden sollte. Ich wusste blöderweise aber auch nicht, was ich werden wollte - nur, was nicht. Tja. Sozusagen aus Mangel an Ideen und Überfluss an Interessen hab' ich dann mein Lieblingsfach studiert, weil man damit später ja auch 'alles' werden kann.
Nach der Uni in OL diplomierte ich bei Fraunhofer in Kaiserslautern, deren einzigem reinen Mathe-Institut - und blieb hängen. Erst mit wackligen Promotionsideen, dann ohne Dr., aber mit echter Stelle. Seit streng genommen 2008 arbeite ich nun als wissenschaftliche Angestellte in der Abteilung Bildverarbeitung [BV] am Fraunhofer Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik. Uff. Im folgenden längliche Ausführungen darüber, was ich da so mache.
Zuerst mal allgemein: In meiner Abteilung BV werden Bilder, oder besser, Aufnahmen verarbeitet - wer hätte das gedacht: In 3D, 2D und manchmal auch Signale in 1D. BildVERarbeitung ist übrigens auch nicht das gleiche wie BildBEarbeitung, wobei VER die BE mit einschließt, oder anders: BildBEarbeitung ist ein Teil der VERarbeitung von Bildern. Weil man die Analyse, also die Gewinnung von Informationen aus dem Bild, eigentlich immer vor- und nachbereiten muss, indem man entrauscht, glättet oder auch nachher Strukturen 'rausradiert', die nicht gewünscht sind.
Die Ziele, die gewünschten Ergebnisse sind dabei durchaus unterschiedlich: In der einen Gruppe bei uns werden Materialien charakterisiert, so wird beispielsweise die mittlere Porengröße von einem Bauschaum aus einer CT-Aufnahme eines Kubikzentimeters eben dieses Schaumes ermittelt. Die dann bisweilen von den Angaben des Herstellers doch ein bißchen abweichen kann. Oder auch Aufschluss darüber gibt, dass man den Schäumungsvorgang eventuell langsamer durchführen muss, damit die Porung gleichmäßiger wird. [Ist wie beim Brot backen und der Gehzeit, ne?] In einer anderen Gruppe werden Ultraschall-Aufnahmen von großen Metallteilen wie z.B. Schiffsschrauben gemacht. An Hand dieser Aufnahmen kann dann festgestellt werden, ob etwa in Schweißnähten bereits Fehlstellen oder Risse sind. Und - last but not least [wollt' ich lang' schon mal schreiben -.-] - arbeite ich in der Gruppe Oberflächeninspektion. Wir liefern speziell angefertigte Inspektionssysteme aus.
Denn: Kratzer, Dellen, Verfärbungen, ... sowas möchte niemand auf der Rückseite seines neuen Handys oder sonstwo haben. Wenn ihr wüsstet, was man alles heutzutage vor dem Werksausgang optisch kontrolliert! Ja, auch die Zähne der Verstellräder für eure Autorücksitzlehnen. Klaro, die Ränder von Papieretiketten auch, wie von denen auf Bierflaschen. Lippenstifthülsen werden auch abgecheckt - abä sichä. Kratzer geh'n da gar nich'! Usw. usf. ...
Also, was mache ich nun aber den ganzen Tag?
* Algorithmik.
Ich entwickle Algorithmen, die in den Aufnahmen [=Bildern von Produkten] nach vorher spezifizierten Fehlern, aber auch nach generellen Auffälligkeiten [= Änderungen in der Textur oder sowas] 'suchen'. Man kann sich das Bild bzw. dessen Grauwerte als Grauwert'gebirge' vorstellen, aus dessen Höhenunterschieden dann über viele, viele Einzeloperationen Informationen gewonnen werden.
* Projektleitung.
Wir liefern nicht nur die Algorithmik, sondern eben komplett durchdesignte, individuelle Inspektionssysteme an Kunden aus: PCs, Kameras, Beleuchtung, ... Da muss einiges koordiniert werden, sowohl zwischen uns und dem Kunden als auch zwischen mir und Kollegen. Manchmal sind wir fünf oder mehr Leute an einem Projekt, und da [eigentlich schon ab zweien] muss einer den Hut aufhaben, sonst läuft's nicht. Kennt man ja.
* Kundenbetreuung/Akquise.
Darunter kann sich jetzt jeder was vorstellen, auch ohne Erklärung, ne? [Jup, ich muss auch dann und wann auf eine Messe und dann dort stundenlang stehend erklären.]
* Vorträge/Schulungen.
Zum einen gilt es auf der Messe oder auf Technologietagen zu präsentieren, was wir Kunden anbieten können, zum anderen, Software-Schulungen durchzuführen. Wir haben in der Abteilung nämlich zwei Softwares, die wir kommerziell vertreiben. Natürlich ist der Kundenkreis bei so speziellem Kram recht klein, nichtsdestotrotz muss dann und wann [meist] eine kleine Gruppe geschult werden. Und das mache ich dann auch. Mit Einführungsvortrag und Tutorials und Fragerunde und ...
So weit, so interessant, hoffe ich. Falls du noch Fragen hast, beantworte ich die gern in den Kommentaren - trotz allen täglichen Gestöhnes mache und rede ich nämlich gern [über] meine Arbeit. :)
"Und was machen Sie so beruflich?" - Als erstes antworte ich auf diese Frage immer, dass ich Mathematiker bin. Das stimmt auch, ist aber irgendwie nur die halbe Wahrheit, jedenfalls bezogen auf das, was ich heute mache. - Nach der Schule wussten meine Eltern und ich nicht, was ich werden sollte. Ich wusste blöderweise aber auch nicht, was ich werden wollte - nur, was nicht. Tja. Sozusagen aus Mangel an Ideen und Überfluss an Interessen hab' ich dann mein Lieblingsfach studiert, weil man damit später ja auch 'alles' werden kann.
Nach der Uni in OL diplomierte ich bei Fraunhofer in Kaiserslautern, deren einzigem reinen Mathe-Institut - und blieb hängen. Erst mit wackligen Promotionsideen, dann ohne Dr., aber mit echter Stelle. Seit streng genommen 2008 arbeite ich nun als wissenschaftliche Angestellte in der Abteilung Bildverarbeitung [BV] am Fraunhofer Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik. Uff. Im folgenden längliche Ausführungen darüber, was ich da so mache.
Zuerst mal allgemein: In meiner Abteilung BV werden Bilder, oder besser, Aufnahmen verarbeitet - wer hätte das gedacht: In 3D, 2D und manchmal auch Signale in 1D. BildVERarbeitung ist übrigens auch nicht das gleiche wie BildBEarbeitung, wobei VER die BE mit einschließt, oder anders: BildBEarbeitung ist ein Teil der VERarbeitung von Bildern. Weil man die Analyse, also die Gewinnung von Informationen aus dem Bild, eigentlich immer vor- und nachbereiten muss, indem man entrauscht, glättet oder auch nachher Strukturen 'rausradiert', die nicht gewünscht sind.
Die Ziele, die gewünschten Ergebnisse sind dabei durchaus unterschiedlich: In der einen Gruppe bei uns werden Materialien charakterisiert, so wird beispielsweise die mittlere Porengröße von einem Bauschaum aus einer CT-Aufnahme eines Kubikzentimeters eben dieses Schaumes ermittelt. Die dann bisweilen von den Angaben des Herstellers doch ein bißchen abweichen kann. Oder auch Aufschluss darüber gibt, dass man den Schäumungsvorgang eventuell langsamer durchführen muss, damit die Porung gleichmäßiger wird. [Ist wie beim Brot backen und der Gehzeit, ne?] In einer anderen Gruppe werden Ultraschall-Aufnahmen von großen Metallteilen wie z.B. Schiffsschrauben gemacht. An Hand dieser Aufnahmen kann dann festgestellt werden, ob etwa in Schweißnähten bereits Fehlstellen oder Risse sind. Und - last but not least [wollt' ich lang' schon mal schreiben -.-] - arbeite ich in der Gruppe Oberflächeninspektion. Wir liefern speziell angefertigte Inspektionssysteme aus.
Denn: Kratzer, Dellen, Verfärbungen, ... sowas möchte niemand auf der Rückseite seines neuen Handys oder sonstwo haben. Wenn ihr wüsstet, was man alles heutzutage vor dem Werksausgang optisch kontrolliert! Ja, auch die Zähne der Verstellräder für eure Autorücksitzlehnen. Klaro, die Ränder von Papieretiketten auch, wie von denen auf Bierflaschen. Lippenstifthülsen werden auch abgecheckt - abä sichä. Kratzer geh'n da gar nich'! Usw. usf. ...
Also, was mache ich nun aber den ganzen Tag?
* Algorithmik.
Ich entwickle Algorithmen, die in den Aufnahmen [=Bildern von Produkten] nach vorher spezifizierten Fehlern, aber auch nach generellen Auffälligkeiten [= Änderungen in der Textur oder sowas] 'suchen'. Man kann sich das Bild bzw. dessen Grauwerte als Grauwert'gebirge' vorstellen, aus dessen Höhenunterschieden dann über viele, viele Einzeloperationen Informationen gewonnen werden.
* Projektleitung.
Wir liefern nicht nur die Algorithmik, sondern eben komplett durchdesignte, individuelle Inspektionssysteme an Kunden aus: PCs, Kameras, Beleuchtung, ... Da muss einiges koordiniert werden, sowohl zwischen uns und dem Kunden als auch zwischen mir und Kollegen. Manchmal sind wir fünf oder mehr Leute an einem Projekt, und da [eigentlich schon ab zweien] muss einer den Hut aufhaben, sonst läuft's nicht. Kennt man ja.
* Kundenbetreuung/Akquise.
Darunter kann sich jetzt jeder was vorstellen, auch ohne Erklärung, ne? [Jup, ich muss auch dann und wann auf eine Messe und dann dort stundenlang stehend erklären.]
* Vorträge/Schulungen.
Zum einen gilt es auf der Messe oder auf Technologietagen zu präsentieren, was wir Kunden anbieten können, zum anderen, Software-Schulungen durchzuführen. Wir haben in der Abteilung nämlich zwei Softwares, die wir kommerziell vertreiben. Natürlich ist der Kundenkreis bei so speziellem Kram recht klein, nichtsdestotrotz muss dann und wann [meist] eine kleine Gruppe geschult werden. Und das mache ich dann auch. Mit Einführungsvortrag und Tutorials und Fragerunde und ...
So weit, so interessant, hoffe ich. Falls du noch Fragen hast, beantworte ich die gern in den Kommentaren - trotz allen täglichen Gestöhnes mache und rede ich nämlich gern [über] meine Arbeit. :)
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