tl;dr [wiki]: Nähe und Zusammenhalt sind erstrebenswert und können durch bedachte Geschenkauswahl implizit gestärkt werden.
In Kaiserslautern hab ich mit > 5 Frauen regelmäßig Kleidertauschparties veranstaltet. Wir waren alle unterschiedlich, sowohl gebaut als auch vom Stil her - aber das ist, wie ich mittlerweise weiß, irrelevant für den Erfolg und das tolle Gefühl nach solchen Treffen. Persönlich mag ich, dass ich, wenn ich Kleidung oder Schmuck von Freundinnen [oder auch nur gern gesehenen Bekannten] trage, die Person dichter bei mir habe, sie auf diese Weise in meinen eigenen Alltag mitnehmen kann. Das fühlt sich gut an.
Über die letzten zwei oder drei Jahrzehnte hat sich in meinem Umfeld das Schenken von Gutscheinen verstärkt. In meiner Familie auch, allerdings vor allem mit gemeinsamem Veranstaltungsinhalt [fast egal was: Besichtigung einer industriellen Produktion, Besuche in großen Zoos oder auch von kleinen Städten...]. Unabhängig davon, dass wir im Moment den Gutscheinevents hinterherhinken, bieten die dadurch entstandenen Ausflüge und auch kuriosen Treffen tolle Erinnerungen und Erfahrungen, nämlich gemeinsame. Das ist schön.
- Für Arbeitskolleginnen, die ich kaum kenne, sind Gutscheine aller Art natürlich nach wie vor die Option der Wahl, weil man unbekannt schenkend ja auch so viel falsch machen kann!
Die reinen Geldgeschenke, die ich insbesondere während der Teenagerzeit von allen Seiten bekam, waren nur in dieser für andere unberechenbaren und eigentlich immer alles lieber "selbst/alleine entscheiden und machen" wollenden Zeit für mich passend. Schließlich wusste ich da selbst nicht, was ich nächste Woche wollen oder gar morgen gleich dringend brauchen würde. Wenn zB meine Eltern mir/uns heute Geld für zB eine Küche bezuschussen, die längst bezahlt ist, ist das generell zwar immer noch super, das Geld fließt implizit natürlich auch irgendwie dahin... ABER: wenn nicht sofort etwas anderes, möglichst [in diesem Beispiel] küchenverwandtes, definiertes Stoffliches für das Geld gekauft wird, hat das Geschenk in der Erinnerung nicht zu hundert Prozent stattgefunden, habe ich für mich festgestellt. Und das ist schade.
Ansonsten: Bücher gehen bei mir immer. Witzigerweise ist es für mich völlig ok, eine lange Buchliste zur Auswahl zu stellen - und dann zu sehen, was daraus für die Schenkerin als passendes Geschenk für mich ausgewählt wurde. Sagt ja eben etwas über die Person selbst und ihre Sicht auf die Beziehung zu mir bzw auf mich als Mensch aus! Sehr interessant. Das Buch verbindet mich beim Lesen dann mit dieser Person, ich spreche hinterher mit ihr über den Inhalt und wir teilen wieder ein Stück Gedankenwelt mehr. Das verbindet.
Genauso schön wie die empfundene Nähe beim Lesen eines geschenkten Buchs oder beim Tragen eines getauschten Pullovers ist auch das Kohärenzgefühl bei der Nutzung von sonstigen stofflichen Nutz-Geschenken von lieben Menschen, ob ich die Sachen nun oft oder eher selten in der Hand habe. - Immer, wenn es mir selbst gelingt, sowas für andere zu finden, geht es auch mir total gut. Win-win.
Gedankengeschenke sind einfach die besten.
PS: Ab sofort sind das männliche und alle anderen Geschlechter hier im Blog immer mitgemeint, zwecks besserer Lesbarkeit nutze ich nur noch die weibliche Form. [Ähnliches steht auch vor allen meinen Seminararbeiten für die Uni. Hö hö.]
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Wenn du nicht kommentierst, wozu habe ich dann 'nen Blog? :D