2. September 2014

Wann isser gut?

Wenn beim Schlendern über die Seiten ab und zu eine Formulierung oder ein schönes Wort aufleuchtet wie die seltenen gegenseitigen Lächeln in den Gesichtern von Passanten. Wenn die Kommata zwar nicht hämmern wie ein Bohrer, aber doch immer mal wieder, hier und da, den Atem des Lesers kurz stocken lassen - und ihn dann kontrolliert in die richtige Richtung mitreißen wie die Strömung um Steine im Becken kurz vor dem Wasserfall. Wenn hin und wieder so viel verdichteter Inhalt darin steckt, dass ein kurzes Weglegen und Überdenken ihn noch besser macht, so wie die langsame Reifung im Fass einen Wein verbessert.

Wenn der Leser gedanklich über die Satzzeichen hüpft wie ein Kind über die Kanten verschiedenfarbiger Steine im Bürgersteig. Wenn die Leserin mit den Augen über die Zeilen und Absätze rast wie ein ICE auf neu verlegten Schienen. Wenn gegen Ende beim Lesen gern Pausen gemacht werden, damit es länger dauert; wie beim ersten Date, nach dem beide ewig im Auto vor dem Haus auf die Lerche warten, dann ...

Dann isser gut, der Text.

PS: Neue Kategorie, neues Glück. Weil ich's kann.

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